Wichtige Merkmale von echten Aposteln anhand der Schrift, Hartwig Henkel
1. Ihre Autorität ist vom Himmel
Sie sind vom Herrn selbst eingesetzt (Gal. 1,1; Eph 1,1; Kol. 1,1; 2.Tim 1,1)
Kein Mensch kann Apostel ernennen oder einsetzen. Ein apostolisches Team kann nicht von Menschen organisiert werden, sondern wächst aus tiefen Beziehungen heraus!
Apostel sind zu aller erst dem Herrn verantwortlich und wollen mehr dem Herrn als Menschen gefallen. Deshalb können sie in Liebe kühn sein.
Denn rede ich jetzt Menschen zuliebe oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefiele, so wäre ich Christi Knecht nicht. Gal. 1,10
2. Vaterschaft
Sie geben den Gläubigen durch ihre Vaterschaft Schutz, Geborgenheit und eine Anschauung der Liebe des himmlischen Vaters.
So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart. 1.Thess 2,8 ....
Wir aber, Brüder, da wir für kurze Zeit von euch verwaist waren, dem Angesicht, nicht dem Herzen nach, haben uns um so mehr mit großem Verlangen bemüht, euer Angesicht zu sehen.
1Thess 2,17....
Wobei wir Nacht und Tag aufs inständigste bitten, euer Angesicht zu sehen und das zu vollenden, was an eurem Glauben mangelt? 1Thess 3,10
Darum wacht und denkt daran, dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen. Apg 20,31
3. Apostel setzen den Standard für gesunde Lehre
So wie ich dich bat, als ich nach Mazedonien abreiste, in Ephesus zu bleiben, damit du einigen Weisung erteilen solltest, nichts anderes zu lehren. 1Tim 1,3
Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! Gal 1,8
Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! 2.Joh 10
4. Sie dienen dem Herrn in selbstloser Weise
Apostel dienen dem Leib Christi und nicht sich selbst. Sie wollen die Gemeinde nicht für sich, sondern für den Herrn. Sie bringen das Volk Gottes in Mündigkeit und Reife, indem sie helfen, Christus im Geist zu erkennen. Sie sind bestrebt, andere für den Dienst zu trainieren und freizusetzen.
Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen. 2.Kor 11,2
Gott, der Vater, hat einen überaus brennenden Eifer, Seinem Sohn eine reine Braut zu präsentieren. Er kann und wird es nicht dulden, dass das Herz der Braut geteilt ist. Dieser Eifer lebte in Paulus und war die Kraft seines Dienstes. Er kannte und demonstrierte den Eifer des Herrn.
Oder wollen wir den Herrn zur Eifersucht reizen? Sind wir etwa stärker als er? 1.Kor 10,22
5. Ihr Dienst geschieht mit göttlicher Befähigung, nicht in menschlicher Kraft oder Weisheit
Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen. Phil 3,3
Wobei wir Nacht und Tag aufs inständigste bitten, euer Angesicht zu sehen und das zu vollenden, was an eurem Glauben mangelt? 1.Thess 3,10
Denn mich verlangt sehr, euch zu sehen, damit ich euch etwas geistliche Gnadengabe mitteile, um euch zu befestigen. Röm 1,11
6. Sie sind Vorbilder für alle Gläubigen
Ein wesentliches Merkmal echten apostolischen Dienstes ist eine Haltung der Transparenz, Dienerschaft, Nahbarkeit und Ansprechbarkeit.
Du aber bist genau meiner Lehre gefolgt, meinem Lebenswandel, meinem Vorsatz, meinem Glauben, meiner Langmut, meiner Liebe, meinem Ausharren. 2.Tim 3,10
Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und an mir gesehen habt, das tut, und der Gott des Friedens wird mit euch sein. Phil 4,9
Der Schwerpunkt liegt meiner Meinung nach nicht so sehr auf dem, was ein Apostel tut, sondern was er ist, d.h. was der Herr schon in ihm wirken konnte. In folgender Beschreibung des Dienstes von Paulus sehen wir Reife, Reinheit, Dienerschaft und Vaterschaft des apostolischen Dienstes:
Denn unsere Ermahnung geschah nicht aus Irrtum, noch aus Unlauterkeit, noch mit List; sondern wie wir von Gott tauglich befunden worden sind, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir, nicht um Menschen zu gefallen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft. Denn weder sind wir jemals mit schmeichelnder Rede aufgetreten, wie ihr wißt, noch mit einem Vorwand für Habsucht - Gott ist Zeuge, noch suchten wir Ehre von Menschen, weder von euch noch von anderen, obwohl wir als Christi Apostel gewichtig hätten auftreten können; sondern wir sind in eurer Mitte zart gewesen, wie eine stillende Mutter ihre Kinder pflegt.
So, in Liebe zu euch hingezogen, waren wir willig, euch nicht allein das Evangelium Gottes, sondern auch unser eigenes Leben mitzuteilen, weil ihr uns lieb geworden wart.
Denn ihr erinnert euch, Brüder, an unsere Mühe und Beschwerde: Nacht und Tag arbeitend, um niemand von euch beschwerlich zu fallen, haben wir euch das Evangelium Gottes gepredigt. Ihr seid Zeugen und Gott, wie heilig und gerecht und untadelig wir gegen euch, die Glaubenden, waren; wie ihr ja wisst, dass wir euch und zwar jeden einzelnen von euch, wie ein Vater seine Kinder ermahnt und getröstet und beschworen haben, des Gottes würdig zu wandeln, der euch zu seinem Reich und seiner Herrlichkeit beruft. 1.Thess 2,3-12
7. Apostel sorgen für göttliche Ordnung im Volk Gottes
Sie setzen Älteste in den Gemeinden ein. (Apg 14,23; Tit. 1,5)
Paulus konfrontiert und korrigiert Petrus, der in Heuchelei gefallen war. (Gal.2,11-14)
Paulus fordert die Korinther auf, Sünde in ihrer Gemeinde zu richten. (1.Kor 5,7.13)
Apostel können unter der Führung des Heiligen Geistes göttliches Gericht über Böse vollstrecken. (Annanias und Saphira in Apg 5,1-11, Elymas, der Zauberer in Apg 13,6-12)
... unter ihnen sind Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie zurechtgewiesen werden, nicht zu lästern. 1.Tim 1,20
Überhaupt hört man, dass Unzucht unter euch sei, und zwar eine solche Unzucht, die selbst unter den Nationen nicht stattfindet: dass einer seines Vaters Frau habe. Und ihr seid aufgeblasen und habt nicht vielmehr Leid getragen, damit der, welcher diese Tat begangen hat, aus eurer Mitte hinweggetan würde! Denn ich, zwar dem Leibe nach abwesend, aber im Geiste anwesend, habe schon als anwesend das Urteil gefällt über den, der dieses so verübt hat, - wenn ihr und mein Geist mit der Kraft unseres Herrn Jesus versammelt seid- einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, damit der Geist errettet werde am Tage des Herrn. 1.Kor 5,1-5.
Diese Art der geistlichen Regierungsgewalt in der Schrift zu sehen, ist eine Sache, aber die Vorstellung, so etwas würde heute unter uns geschehen, konfrontiert uns mit dem verborgenen Humanismus in uns. Der Preis für göttliche Autorität wird die Abkehr von allen weltlichen Prinzipien und Haltungen sein, was unweigerlich den Hass der Welt auf uns ziehen wird. Die Wiederherstellung des Dienstes der Apostel wird nur durch eine völlige Hingabe an den Herrn möglich sein.
Wenn wir erleben müssen, wie immer wieder einzelne Gemeinden durch Fehlverhalten eines Leiters, der sich selber niemanden gegenüber verantwortlich fühlt, durch ungesunde Lehre oder Praktiken, großen Schaden nimmt, dann verstehen wir die Notwendigkeit von apostolischen Diensten.
8. Apostel arbeiten mit anderen Aposteln und Propheten zusammen
Als in Antiochia ein Problem wegen Lehrfragen entstand, wandten sich die Apostel Paulus und Barnabas an die anderen Apostel in Jerusalem. (Apg 15) Echte Apostel erkennen andere Apostel aus anderen apostolischen Teams an und haben Beziehungen zu ihnen. Sie stehen nicht in Konkurrenz zu ihnen. In Apostelgeschichte Kapitel 13 sehen wir, wie Lehrer und Propheten miteinander Gemeinschaft haben und gemeinsam dem Herrn dienen. Der Schwerpunkt des Dienstes der Propheten liegt nicht so sehr im Abhalten prickelnder Versammlungen, wo den Einzelnen dramatische Worte gegeben werden, sondern im Offenbaren von Gottes Herz und im Anleiten zur Furcht des Herrn.
Ohne den prophetischen Dienst wird auch der apostolische Dienst nicht wiederhergestellt werden!
Ein wesentliches Merkmal von geistlicher Reife ist die Reinheit des Herzens, die Echtheit, wo das, woran man vorgibt zu glauben, zu leben und zu arbeiten, auch wirklich die treibende Kraft im Herzen ist. Ohne den prophetischen Dienst kann diese Tiefe der Reinheit nie erreicht werden.
Echte Apostel sind durch diese Prozesse hindurchgegangen und arbeiten nicht aus der Kraft verborgener Motive.
9. Sie warnen vor falschen Arbeitern in Gottes Reich
Ein sehr wesentliches Merkmal des Wirkens der vom Herrn gegebenen Dienste, und ganz besonders der Apostel, wird uns in der bekannten Passage in Epheser Kap. 4,11-16 gezeigt.
Die Apostel und die anderen Dienste verfolgen ja ein göttliches Ziel, sie sind uns gegeben zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zur vollen Mannesreife, zum Vollmaß des Wuchses der Fülle Christi. Eph 4,12
Diese Reife und Mündigkeit der Gläubigen besteht auch ganz wesentlich darin, die ungesunden Einflüsse im Volk Gottes zu erkennen, um sich von ihnen fern zu halten.
Denn wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum. Lasst uns aber die Wahrheit bekennen in Liebe und in allem hinwachsen zu ihm, der das Haupt ist, Christus. Aus ihm wird der ganze Leib gut zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk des Dienstes, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Maß jedes einzelnen Teils; und so wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe. Eph 4,13-16
Weil der Auftrag dieser vom Herrn gegebenen Dienste darin besteht, Gottes Volk in Reife, Mündigkeit und Dienst zu führen, müssen sie sich auch mit den Dingen befassen, die dieses Ziel aufhalten wollen. Deshalb lehren sie über Gottes Maßstab bezüglich Leiterschaft, beschreiben mit deutlichen Worten den verkehrten, anmaßenden und missbrauchenden und ausbeuterischen Leiterschaftsstil, der die Gläubigen an Leiterpersönlichkeiten oder organisatorische Strukturen bindet statt an den Herrn und sie so versklavt und daran hindert, ihr vom Herrn gegebenes Potential zum Dienst zu entwickeln.
Diese wichtige Aufgabe der Belehrung über falsche Dienste und der Warnung vor diesen verkehrten Diensten haben die Apostel Paulus und Petrus in ihren Briefen gründlich wahrgenommen. Nimm dir einmal Zeit, herauszufinden, wie viel Raum die Behandlung dieses Themas in ihren Briefen einnimmt! Du wirst mit Erstaunen feststellen, dass dies für sie ein ganz wesentlicher Schwerpunkt war. Sie wollten unbedingt, dass die Gläubigen verkehrte, Schaden bringende Dienste erkennen konnten. Diesen Eifer hatten sie vom Herrn selbst bekommen. Er lobt die Gemeinde in Ephesus für ihren geistlichen Scharfblick.
Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt. Offb. 2,2
Die Gemeinde von Ephesus hatte die Fähigkeit, Dienste zu prüfen. Jesus tadelte sie nicht wegen Misstrauens. Manche Gläubige fühlen sich schuldig, wenn sie Vorbehalte gegen gewisse Dienste haben, an denen sie Unaufrichtigkeit oder Machtgebaren erkennen. Wir können und sollen solchen Diensten kein Vertrauen entgegenbringen. Die Epheser wurden vom Herrn gelobt, weil sie Böse nicht ertragen konnten. Was für ein Gegensatz zu den Korinthern, die auf falsche Apostel hereingefallen waren.
Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gut. 2.Kor 11,4
Denn ihr ertragt es, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand euch einfängt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand Gesicht schlägt. 2.Kor 11,20
von Hartwig Henkel
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