Andere zu Jünger machen, Floyd McLung

 “Und er steigt auf den Berg und ruft zu sich, die er wollte. Und sie kamen zu ihm, und er berief zwölf, damit sie bei ihm seien und damit er sie aussende zu predigen …“ Mk.3, 13-14

Berufen, um mit Ihm zu sein – die Methode Jesu war persönliche Beziehung. Er berief die Jünger, damit sie bei ihm seien. Das Kennzeichen ihrer Jüngerschaft war: „Mit Jesus zu sein“. Sie waren mit ihm, auf seinen Reisen, beim Gebet, beim Lobpreis, beim Essen auf dem Schiff und beim Fische fangen. Sie waren zusammen in der Wüste, in den Städten, in der Synagoge in den Häusern, bei Hochzeiten und anderen Festen. Sie waren bei ihm, mehr als Gruppe denn alleine.

Wenige, um Viele zu erreichen – Jesus konzentrierte sich gleichzeitig auf Wenige, damit er einen größeren Einfluss auf ihr Leben nehmen konnte. Seine Hauptanliegen waren nicht Programme, sondern Menschen, Menschen die zu Vätern und Müttern der Massen werden sollten. Obwohl er eine Vision für die ganze Welt hatte, startete er damit, sein Leben in wenige Männer und Frauen zu investieren. Wir können den Auftrag Jesu unmöglich leben, wenn wir nicht seinem Beispiel folgen, einige wenige Menschen zu sammeln und sie zu Jüngern auszubilden.

Totale Hingabe – Jesus erwartete von seinen Jüngern Gehorsam. Sie sollten nicht gut ausgebildet, wohlhabend oder prominent sein, sondern sie sollten gehorsam sein. Sie wurden von ihm nicht wegen ihres Alters, wegen ihrer Bildung oder wegen ihrer Herkunft ausgesucht, sondern wegen ihrer Bereitschaft, sich ihm hinzugeben. Jesus hatte keine Zeit, sich mit solchen Leuten zu beschäftigen, die nach ihren eigenen Vorstellungen nachfolgen wollten.

Er gab sich selbst – Jesus gab von Herzen. Er teilte den Jüngern seine tiefsten persönlichen Herausforderungen und Versuchungen mit. Er zog sie in eine tiefe Freundschaft mit sich. Er bezeichnete sie nicht als seine Diener, sondern als seine Freunde. Paulus tat dasselbe. Er sagte den Thessalonichern, dass er ihnen nicht nur das Evangelium mitgeteilt hätte, sondern sein eigenes Herz. Programme können die Menschen nicht zu Jünger machen, nur Menschen können andere Menschen zu Jünger machen.

Ein Beispiel geben – Jesus zeigte seinen Jüngern, wie man lebt. Er lud sie ein, um aus seinem Leben zu lernen und nicht um ein theoretisches Studium zu machen. Alles was er persönlich lehrte geschah direkt im Zusammenhang mit der Praxis. Schulklassen treffen sich nur zu bestimmten Anlässen. Jüngerschaft aber ist ein gesamter Lebensstil. Jüdische Rabbinerschüler waren es gewohnt, ihren Rabbi im Leben zu beobachten. Sie lernten indem sie Fragen stellten und in dem sie das, was sie beobachtet hatten in ihrem eigenen Leben anwendeten. Die Menschen tun das was sie sehen und hören. Zuerst kommt die Herzensgesinnung, dann die Dienstgesinnung

Die Last teilen – Jesus nahm seine Jünger in seine Arbeit hinein. Er nahm die Gemeinde aus den Händen der Priester und gab sie seinen Jüngern zurück. Jesus vervollständigte das Werk, indem er jedem, der dazu bereit, auch die Gelegenheit und die Verantwortung zum mitarbeiten gab. Delegieren war für ihn nicht nur eine nette Geste sonder echte Übertragung des Werkes. Der große Auftrag zur Jüngerschaft ist Gottes Weg zur Erlösung. Wir sind Männer und Frauen, die Verantwortung übertragen bekommen haben. Die Frage ist: Wirst du deinen Teil erfüllen? Partiell beginnt es mit kleinen greifbaren Verantwortlichkeiten aber es wird immer größer.

Aufgabe und Feedback – Jesus überwachte seine Jünger. Er gab ihnen Verantwortung und erwartete, dass sie Rechenschaft ablegen sollten. Nicht die Erfahrung selbst ist der beste Lehrer, sondern die Auswertung der gemachten Erfahrung. Für Jesus gab es keine Fehler, nur Gelegenheiten zum Lernen. Er hörte sich ihre Berichte an, freute sich mit ihnen und ging mit ihnen nächste Lernschritte.

Reproduktion in allen Lebensbereichen – Jesus erwartete von seinen Jüngern, dass sie genau wie er, ihr Leben in andere reproduzieren sollten. Das betrifft Ehe, Familie, Arbeit und Freizeit. Von Person zu Person, von Familie zu Familie, von Zelle zu Zelle, von Hausgemeinde zu Hausgemeinde, von Gemeinschaft zu Gemeinschaft, von Geschäft zu Geschäft. Wir müssen unsere Treue zu Jesus daran messen, ob wir das was Gott uns gegeben hat im Leben anderer reproduzieren. Und das geschieht durch bewussten Beziehungsaufbau.

Fazit:Persönliche Jüngerschaft ist der Weg Jesu, Menschen zu beeinflussen, eine echte Bewegung zu starten, einen Dienst zu tun und die Kultur zu fördern. Niemand ist davon freigestellt, es auch so zu tun. Wir können den Dienst den Jesus getan hat nicht verbessern. Obwohl er kam, um die ganze Welt zu erreichen, hat er mit der einzelnen Person angefangen.

Übersetzt von Richard Schutty

Ein Artikel von Floyd McLung aus www.floydandsally.org