Durch Gottes Berufung wird ein Prediger zu etwas Besonderem
Dafür halte man uns: für Diener Christi und Verwalter der Geheimnisse Gottes (1. Kor. 4,1).
Die christliche Kirche ist Gottes Zeuge an die jeweilige Generation, und die Prediger sind ihre Stimme. Durch sie wird sie hörbar. Durch sie hat sie zu aller Zeit zu der Welt gesprochen, und durch sie hat Gott zur Kirche selbst geredet.
Das Zeugnis frommer Laien ist zu aller Zeit eine kräftige Hilfe bei dem Werk gewesen, das die Kirche zu tun hat; aber ihre Laien können niemals tun - und sie sind sicher auch nicht dazu berufen -, was die Prediger tun sollen. Durch Begabung und Berufung nimmt der Prediger eine Sonderstellung ein.
Damit die Botschaft des Predigers etwas nützt, muss sie lebendig sein; sie muss aufwecken, erschüttern, herausfordern; sie muss die Stimme des gegenwärtigen Gottes in einer bestimmten Versammlung sein. Dann, und nur dann, ist sie prophetisches Wort und der Mann ein Prophet.
Um seiner Berufung zu entsprechen, muss der Mann beständig unter der Leitung des Heiligen Geistes stehen; außerdem hat er moralische und geistliche Zustände zu erkennen, vor allem bei sich selbst, damit sie dann auch das tägliche und private Leben der Hörer beeinflussen.
Ohne persönlich zu werden, wird der wahre Prophet das Gewissen aller Zuhörer so durchdringen, als sei die Botschaft an jeden persönlich gerichtet.
Um die Wahrheit richtig darzustellen, ist es oft nötig, dass der Mann Gottes die Herzen der Menschen besser kennt als diese selbst!
So ist der Prediger unbedingt auf die Weisheit Gottes angewiesen. Er muss das sagen, was Christus gesagt haben will und dazu braucht er unausweichlich die geistliche Kraft und den seelischen Durchblick des Heiligen Geistes, sonst kann er dieser Aufgabe nicht gerecht werden!
A. W. Tozer
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