Die Treffen der Hausgemeinde, Dick Sgoggins

 

Beim Übergang von der Sammlungsebene zur Bundesebene (s. "Drei Stufen des Wachstums einer Hausgemeinde"), kommt normalerweise ein weiteres Treffen der Hausgemeinde hinzu. Wir sollten uns immer dem Zweck von Treffen bewusst machen, damit wir die Leute nicht erschöpfen, indem wir treffenorientiert werden. Wir haben es für hilfreich empfunden, zwischen vier verschiedenen Arten von Treffen einer Hausgemeinde zu unterscheiden:            

 

  1. Sammlungstreffen   (Gathering, gatheringmeeting)
  2. Gemeindetreffen      (Community, communitymeeting)
  3.  Diensttreffen           (Ministry, ministrymeeting)
  4. Netzwerktreffen       (Fellowship, fellowshipmeeting)

 Einfach nur Treffen hinzuzufügen, könnte die Fähigkeit der Hausgemeinde sich zu reproduzieren, verkümmern lassen,  sie sogar erstarren lassen. Aus diesem Grund müssen wir unseren Gebrauch von Treffen regelmäßig abwägen.  

1. Sammlungstreffen 

Sammlungstreffen sind für Ungläubige gedacht, weshalb nur die Gläubigen kommen sollten, die ihre ungläubigen Freunde mitbringen. Hier kann man verschiedene aktuelle Bibelstudien als Thema nehmen. Alles, was dazu dient, die Ungläubigen zu versammeln und ihnen die gute Nachricht näher zu bringen, sollte in Erwägung gezogen werden. Die Versammler müssen hierbei flexibel sein, was Zeit und Ort angeht. Denke daran, dass Jesus sich in den Häusern von Matthäus und Zachäus traf. Es ist ein Fehler, Versammlungstreffen zu beenden, wenn die Gruppe beschließt, eine Gemeinde zu werden. In vielen Fällen können durch Sammlungstreffen noch weitere soziale Kreise erschlossen werden, und in den alten kann noch weiter geforscht werden, ob wirklich alle Mitglieder des sozialen Kreises für das Königreich eingenommen wurden. Es sollte für eine Gemeinde normal sein, ein regelmäßiges Treffen zu haben, jedoch mehrere kleine Sammlungstreffen, welche von verschiedenen Mitgliedern geleitet werden. 

2. Gemeindetreffen 

Unsere Gemeindeveranstaltungen sind meist Sonntagstreffen. Die Hausgemeinde mag sich auch an einem anderen Tag treffen, je nach den Zeitplänen ihrer Mitglieder, aber im Westen ist es traditionell meist der Sonntag. Dieses Treffen hat oft zwei Teile: Anbetung/Lobpreis und Lehre. Teil der Anbetung und des Lobpreises ist oft das Abendmahl und das Gebet. Die Lehre beschäftigt sich mit Themen, die für die Hausgemeinde relevant sind. Wir bereiten eine Bibellese für den täglichen Gebrauch zu Hause vor, oder betreiben interaktives Bibelstudien. Weitere Bestandteile sind: Fürbitte, Entscheidungsfindungen, Zukunftsplanung, Visionsentwicklung, das Weiterentwickeln der Gesundheit der Gemeinde, der Bundesschluss. Wenn eine neue Gemeinde entsteht, haben wir ein Fest bei dem von den Teilnehmern öffentlich ein Bund mit Unterschrift geschlossen wird. Vielleicht sind andere Gemeinden eingeladen, um für die neue Gemeinde zu beten. Ebenso werden neue Mitglieder aufgenommen. Neue Mitglieder werden auch getauft. Normalerweise taufen wir Neubekehrte unter der Aufsicht von Ältesten oder Gemeindegründern. Dann kann es noch andere Gemeindetreffen geben, die aus besonderen Anlässen einberufen werden (z.B. Klärung bestimmter Angelegenheiten oder Gemeindedisziplin). Besondere Gemeindetreffen sind nur für Mitglieder und können mit viel Gebet, Fasten und Anweisungen für Gemeindekorrektur beginnen.Die Treffen sollten von Woche zu Woche variieren und nicht in einem Routinemuster stagnieren. Dies soll der Gruppe helfen, sich zu einer stabilen Gemeinde zu entwickeln. Gemeindetreffen sind für Gläubige, manchmal können auch Suchende dazukommen.  

3. Diensttreffen 

Diensttreffen sind, wie Gemeindetreffen, für Gläubige. Diese finden normalerweise inmitten der Woche statt, um es der Gemeinde zu ermöglichen, effektiver zu dienen. Weder Sammlungstreffen noch Diensttreffen sind für die ganze Gemeinde gedacht. Männer und Frauen treffen sich ab und an zu speziellem Jüngerschaftstraining, Leiterschaftstraining und Gebet. Gebets- Diensttreffen sollten andauernd sein. Wir haben herausgefunden, dass es der effektivste Weg ist, sich zu reproduzieren, wenn man pro Woche ein Gemeindetreffen sowie mehrere dezentralisierte Dienst- und Sammlungstreffen hat.  

4. Netzwerktreffen 

Unsere Hausgemeinden unterteilen sich in Gemeinschaften von zwei bis sechs Hausgemeinden, die jeweils ein Netzwerk bilden. Die einzelnen Hausgemeinden der Gemeinschaft treffen sich normalerweise einmal im Monat gemeinsam. Es ist eine gute Zeit, in der wir feiern, Zeugnisse mitteilen, lobpreisen und alte Beziehungen aufrecht erhalten. Netzwerktreffen sind eine Ermutigung für die Hausgemeinden, die gerade schwere Zeiten durchmachen. Es ist außerdem eine gute Gelegenheit, bei der einer einzelnen Hausgemeinde, und auch neuen Mitgliedern, bewusst wird, dass Gottes Arbeit größer ist als irgendeine Hausgemeinde. Außerdem sind diese Treffen ein guter Zeitpunkt, um Missionsberichte von Teams, die in entfernteren Regionen arbeiten, zu hören. ©  

http://www.dickscoggins.com/books/handbook.php ; Übersetzung: C.M.Pätzold