Feiern einfache Gemeinden spezielle Hausgottesdienste?
Frage "Warum fällt es uns schwer Hausgottesdienste zu feiern." Eine Antwort von mir:
Mir fällt das nicht schwer, weil wir mit der Gemeinde in unserem Haus (Wohnung) keine Hausgottesdienste feiern.
Zunächst zur Definition Folgendes:
Das was du und auch andere unter Gottesdienst verstehen ist eine religiöse Tradition, eine rituelle Handlung, ein Kultus, oder um es modern auszudrücken, ein frommes Programm. Wikipedia definiert es so:
Zitat:"Ein Gottesdienst ist eine religiös motivierte Zusammenkunft von Menschen mit dem Zweck, mit Gott in Verbindung zu treten, mit ihm Gemeinschaft zu haben oder Opfer zu bringen bzw. eine auferlegte religiöse Pflicht zu erfüllen....Oft folgt ein Gottesdienst einem Ritus – einem durch Traditionen überlieferten Ablauf – der durch ein Zeremonial (z. B. die katholische Liturgie oder die evangelische Agende) vorgegeben ist."
Wenn das Wort Gottesdienst im NT verwendet wird, hat es eine andere Bedeutung - hier aus der Elberfelder Übersetzung,
Röm.12,1:
Zitat:"Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist."
Ich denke, dass diese Art von Gottesdienst jeden Tag und in jeder Lebenssituation stattfinden soll. Wir stellen uns Gott ganz zur Verfügung.
Jak. 1,27:
Zitat:"Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt zu erhalten."
Es gibt noch andere Bibelstellen, die sich alle auf unser Verhalten, unseren Dienst beziehen und nicht auf eine Kultusfeier, die wir Gottesdienst nennen.
Die Verwechslung zwischen "Gottesdienst" und Gemeinde ist ein Problem.
Was wir heute unter Gottesdienst verstehen, ist eine christliche Veranstaltung, eine religiöse Feier oder ein Stunden füllendes Programm. Christen kommen zusammen und sind beschäftigt mit kultischen Handlungen, mit der Teilnahme an einer Liturgie, oder mit dem passiven oder aktiven Teilnehmen an einem religiösen Programm. Als Dienst wird dabei verstanden, dass jeder eine aktive oder passive Aufgabe übernimmt - angeblich für Gott, doch eigentlich tun wir es für uns selbst, denn Gott hat alles schon für uns getan: Jesus ist als Opfer für uns gestorben, die Werke sind schon vorbereitet, der heilige Geist erinnert uns an alles, was Jesus getan hat.
Wenn wir als Gemeinde im Haus zusammenkommen, dann weil wir Gemeinde sind, ein Leib. Wie eine Familie, sie versammelt sich nicht zu bestimmten Zeiten um einen Dienst zu tun, sondern sie lebt zusammen, sie gehört zusammen - sie essen zusammen, sprechen zusammen, ermutigen einander, die Kinder werden erzogen, sie helfen einander und beten füreinander, haben Spass miteinander, machen gemeinsame Unternehmungen und Feiern, sie streiten miteinander, versöhnen sich usw. usw. - Es ist das Leben.
Die Gemeinde im Haus als eine geistliche Familie braucht den erweiterten Verband des Clans (Sippe)
Wenn ein Mal im Monat, oder zu bestimmten Anlässen viele Gemeindefamilien in einem öffentlichen großen Raum als Netzwerk zusammenkommen, geben sie sich eine bestimmte Ordnung, einen Ablauf, wie das große Treffen am besten umgesetzt werden kann. Viele Gemeindefamilien kommen zusammen und machen eine Veranstaltung, eine christliche Feier. Hier ist Organisation, ein Programmablauf, und eine Tradition notwendig. Das sollte auch jemand predigen, was in der einzelnen Gemeinde im Haus nicht geschehen sollte - dort bringt jeder etwas mit.
Richard Schutty
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